Mit Klettband fixiert Tore schießen

Waldfest: SKG Ober-Mumbach freut sich wieder über viele Besucher – „Menschenkicker“ Höhepunkt am Samstag

OBER-MUMBACH „Tor!“ Jubelnd reißen die Spieler ihre Arme in die Höhe. Auf den Rängen tun es ihnen die Fans nach, sofern sie zur Mannschaft des Torschützen halten: Das 51. Waldfest der SKG Ober-Mumbach wartete zum Auftakt am Samstag Nachmittag mit einem seiner beliebten Höhepunkte auf: Sieben Teams traten im Rahmen eines „Menschenkicker“-Turniers auf dem Sportplatz gegeneinander an.

Das erste Mal ausgerichtet wurde der sportliche Gaudi-Wettkampf im Rahmen des Waldfestes im vergangenen Jahr. „Mit großem Erfolg“, wie Nicole Deparade vom Vorstand der SKG im Gespräch mit dem ECHO bemerkte. „Die Veranstaltung hat unser bisheriges Großfeldhandballturnier beerbt, das wir aus Mangel an Teams einstellen mussten.“

Im Vergleich zu seinem Vorgänger können sich zum „Menschenkicker“-Turnier vor allen Dingen auch Freizeitmannschaften anmelden. Im Mittelpunkt steht bei den Teilnehmern, die in Mannschaften zu je sechs Spielern in einem mit Banden abgesteckten Feld auf dem Aschenplatz des Sportzentrums aufeinandertreffen, der Spaßfaktor. Sind beim Tischfußball die Spielfiguren fest an ihren Stangen fixiert, werden auch beim „Menschenkicker“ die Akteure mit Klettverschlüssen an sechs überdimensionalen Rollstangen festgebunden und auf diese Weise – sehr zur Erheiterung der Zuschauer – in Bewegungsdrang und -reichweite deutlich eingeschränkt. Feldspieler werden an ihren Handgelenken, die Torhüter um ihren Bauch an den Stangen festgebunden. Was für manchen Außenstehenden einfach aussieht, stellt sich bei genauerem Hinschauen als sehr anspruchsvolle Spaß-Sportart dar: Eine Partie verlangt den Akteuren auf dem Feld ein Höchstmaß an Konzentration ab, da sie sich im Idealfall – um eine Aktion mit dem Ball technisch gut ausführen zu können – mit ihrem Teamkollegen an der Stange möglichst synchron bewegen müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass es den Spielern untersagt ist, ein Tor zu erzielen, indem sie den Ball über eine der Stangen bugsieren: Im Rahmen des Spielgeschehens ist diese Finte erlaubt; beim Abschluss allerdings muss das Leder flach in den Kasten befördert werden. „Man unterschätzt die erforderliche Anstrengung leicht“, machte Nicole Deparade aus eigener Erfahrung deutlich: „Ich habe im letzten Jahr als Torfrau mitgespielt und kann bestätigen, dass das nicht so ohne ist.“

Die Spielzeit richtet sich nach der Größe des Teilnehmerfeldes. Am Wochenende standen sieben Freizeitmannschaften auf der Starterliste: Der TV Siedelsbrunn, die Altherren-Handball- und die Tischtennis-Abteilung der SKG Ober-Mumbach, die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr, die Kerwe-Jugend aus Siedelsbrunn, die ansässigen „Kerweborsch“ und die Gruppe „Freibauern“. Entsprechend dauerte ein Match in diesem Jahr 7,5 Minuten. Am Ende spielten sich die „Kerweborsch“ aus Ober-Mumbach auf den ersten Platz. Im Finale setzten sie sich gegen den TV 02 Siedelsbrunn durch, der bis dahin durch technisch versierten Fußball überzeugt hatte. Das Spiel um Platz drei war ein internes Duell zwischen der AH-Handball- und der Tischtennis-Abteilung der SKG Ober-Mumbach, wobei sich Letztere durchsetzte. Das Wetter blieb erfreulicherweise trocken, was dem allgemeinen Spaß zugute kam. Die drei erstplatzierten Teams nahmen am Samstag Ehre und Geldpreise mit nach Hause.

Regionale Einschränkungen gibt es beim „Menschenkicker“-Turnier übrigens nicht. „Bei uns kann jeder mitmachen“, bestätigte Nicole Deparade am Samstag. „Dabei spielt es gar keine Rolle, ob das Team aus Mörlenbach, oder aus dem weiteren Umkreis kommt.“ Schließlich ist ja auch das Motto bei den Waldfesten der SKG immer international. War es im vergangenen Jahr noch Südafrika, lautete das Thema diesmal „Schottland“.

An der Bar wurde neben dem Odenwälder „Äppler“ auch original schottischer Whiskey ausgeschenkt, die Live-Musik um Harald Walz spielte vor einem Wandbild von „Nessie“, dem netten Ungeheuer aus Loch Ness, und die „Spiele ohne Grenzen“ am Sonntag orientierten sich an den gälischen „Highland-Games“.

Quelle: Echo 01.08.2011, Autor: Manfred Ofer