Presseberichte 2015 Weinheimer Nachrichten

Dorfmafiosi mit eigenen Waffen geschlagen

Hemsbach.Nachdem die Theatertruppe der SKG Ober-Mumbach bereits in Mörlenbach und Ober-Mumbach mit ihrem aktuellen Stück "Die verflixte Heilquelle" auf der Bühne stand, war die Aufführung in der Hemsbacher KSV-Halle der Abschluss eines lustigen Theatermonats. Die Schauspieler und Helfer hatten wie immer keine Mühen gescheut und die Bühne der KSV-Halle in einen bunten Tante-Emma-Laden verwandelt.

Dort residierten die zänkischen Schwestern Liesel und Katharina Buttermilch, urkomisch dargestellt von Ute Schütz und Anna Klemm, deren liebste Beschäftigung das Streiten ist. Ärgerlich müssen die beiden mit ansehen, wie ihr Elternhaus auf dem Nachbargrundstück abgerissen wird. Bruder Ernst hatte kurz vor seinem Tod das Haus samt Grundstück beim Kartenspiel gegen die Dorfmafiosi Arthur Hintersturz (Manfred Rieger) und Herbert Schultes (Dieter Hartmann) verloren. Diese wollen nun das Haus abreißen, um Zugang zu einer vermeintlichen Heilquelle zu bekommen, auf der ein Heilbad errichtet werden soll.

Das passt Pater Allonsius Braun (Steffen Loser) gar nicht in den Kram, denn dieser möchte auf dem Grundstück einen Kindergarten errichten. Seine resolute Haushälterin Gottfrieda Schlotterbüx (Antonia Deck) gibt ihm Rückendeckung und ein paar Tipps zum kreativen Umgang mit der Wahrheit gegenüber dem Bischof, der den Kindergarten finanzieren soll. Auch der neugierige Briefträger Otto Neuerlich (Marc Schmitt) hat seine Finger mit im Spiel. Dieser bringt den Schwestern Buttermilch einen Brief vom Notar, denn Ernst hatte die Wiese samt Heilquelle seinen Schwestern vermacht. So steht es auch im Testament, das ihnen der Notar samt Schlüssel zum Schuppen, in dem sich die Quelle befindet, zuschickt. Die Schwestern zeigen sich wenig begeistert. Sie glauben, die Wiese sei wertlos und die Quelle trocken.

Umso mehr Interesse haben Hintersturz und Schultes, die lange überlegen, wie sie den Schwestern die Wiese nebst Quelle abluchsen können. Parallel stibitzt Briefträger Otto den Schlüssel, um Zugang zu der Quelle zu bekommen. Heimlicher Zeuge des Ganzen ist der Aushilfsfahrer Eberhard Tuttel (Jan Pieschel), der hinter der Verkaufstheke unbemerkt seinen Rausch ausgeschlafen hat.

Und da wären noch die Ehefrauen Wilma Hintersturz (Anna Matzjewska) und Christel Neuerlich (Denise Becker), die bei jeder Gelegenheit ungefragt ihren Senf dazugeben. Um den beiden Dorfmafiosi eins auszuwischen, greifen die Buttermilch-Schwestern zum Trick. Dabei werden sie von Pater Allonsius unterstützt, der immer noch hofft, seinen Kindergarten errichten zu können.

Für besonders viele Lacher sorgte die turbulente Szene, in der Arthur Hintersturz und Herbert Schultes mit Strumpfmasken bekleidet versuchen, in den Tante-Emma-Laden der Schwestern einzubrechen. Im Halbdunkeln kommt es zu einer ordentlichen Rangelei zwischen den Dorfmafiosi, dem lädierten Briefträger und den kampfeslustigen Schwestern, die sich zu verteidigen wissen.

Am Ende wird mal wieder klar: "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt meist selbst hinein". Die Schwestern schlagen die Dorfgauner mit ihren eigenen Waffen, und Pfarrer Allonsius darf endlich auf seinen Kindergarten hoffen. Vor allem das lockere Auftreten der Laienschauspieler - allen voran die zankenden Schwestern Buttermilch - überzeugte alle Zuschauer. Die derben Sprüche und das zickige Auftreten der beiden Ehefrauen, die natürlich alles immer besser wussten, sorgten ebenfalls für viele Lachtränen. Die Schauspieltruppe aus Ober-Mumbach ist in den letzten Jahren zu einer echten Einheit zusammengewachsen und überzeugt jedes Jahr aufs Neue mit einem lustigen Stücken und einem aufwendig gestalteten Bühnenbild. soe

Artikel vom: 02.02.2015 Weinheimer Nachrichten

Presseberichte 2015 Odenwälder Zeitung

Unser Bild zeigt (von links): Denise Becker, Dieter Hartmann und Mark Schmitt. Bild: Kopetzky

Ober-Mumbach. Die SKG Ober-Mumbach sorgte mit ihrem Theaterabend wieder einmal für eine ausverkaufte Sporthalle. Die Theatergruppe führte diesmal den Schwank "Die verflixte Heilquelle" von Beate Irmisch auf. Eine rasante Komödie die die Lachmuskeln der Zuschauer strapazierte.

Schon der Titel erinnert an die Fernsehserien "Pfarrer Braun" und "Die himmlischen Schwestern". In Ober-Mumbach gehören die himmlischen Schwestern allerdings keinem katholischen Orden an und leben in einem Kloster, sondern sie betreiben einen Kolonialwaren-Laden. Es sind zwei zänkische, alte Weiber.

In der Rolle der Liesel Buttermilch brilliert Ute Schütz und ihre Schwester Kathrina Buttermilch spielt Anna Klemm. Wenn die zwei aufeinander losgehen, nimmt man ihnen die Streithaftigkeit wirklich ab. Die Aufforderung "Hört auf zu streiten" pflegen beide Schwestern so zu beantworten: "Misch Dich nicht ein! Wir disputieren doch nur".

Die beiden Schwestern hatten noch einen Bruder. Ernst wohnte gegenüber des Ladens im Elternhaus. Er ist gerade gestorben und nur ein Foto an der Wand erinnert an ihn. Beim Kartenspielen hat er das Haus an Hintersturz und Schultes, die Dorfmafia, verloren. Und die haben nichts Besseres zu tun, als das alte Bauernhaus möglichst schnell abzureißen. Denn dahinter, auf der Auenwiese, befindet sich eine Heilquelle in einem Schuppen.

Die beiden zänkischen alten Schwestern trauern um ihren Bruder; auch wenn er kein gottesfürchtiges Leben führte. Dann bringt der Postbote Otto Neuerlich (Marc Schmitt) einen Brief vom Notar - und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Denn nicht nur der Bürgermeister und der Unternehmer interessieren sich für die Auenwiese, sondern auch der katholische Pfarrer Allonsius Braun (Steffen Loser). Er möchte dort einen Kindergarten bauen und sammelt eifrig Spenden. Derweil bekommen die Schwestern die Chance, mit dessen Testament den Ruf ihres verstorbenen Bruders wieder herzustellen.

Es ist eine Komödie mit viel Wortwitz und vielen liebevoll inszenierten Details. Beispielsweise der Umstand, dass die Pfarrershaushälterin Gottfrieda Schlotterbüx (Antonia Deck) rheinischen Dialekt spricht. Immer wieder schafft sie es, die Erinnerungen an die rothaarige Haushälterin aus der Kultserie Pfarrer Braun wach zu halten mit Sätzen wie: "Sie wissen doch, warum wir so oft umziehen mussten".

Diesmal verhilft "Pfarrer Braun" den beiden Schwestern zu ihrem Recht. Natürlich gibt es noch eine "wilde Rangelei" um den Schlüssel für den Schuppen mit der Heilquelle. Und die Komödie endet mit dem Erkenntnis: "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt meist selbst hinein". In diesem Fall dachten Herbert Schultes (Dieter Hartmann) und Arthur Hintersturz (Manfred Rieger), dass sie besonders schlau sind. Sie hatten den Bruder von Liesel und Kathrina Buttermilch beim Kartenspielen reingelegt und nun selbst verloren. Wie das alles genau endet, soll nicht verraten werden, schließlich tritt die SKG-Theatergruppe am Samstag noch einmal in Mörlenbach auf.

SKG-Vorsitzender Andreas Lange dankte der Theatergruppe für den gelungen Abend, besonders Ute Schütz für die Inszenierung. Das Bühnenbild bildet ein echter Kolonialwaren-Laden aus Weiher. Lange stellte besonders Jan Pieschel aus Ober-Mumbach vor; der Kerweparrer spielte zum ersten Mal bei der Theater-AG mit. gg

Die Komödie: "Die verflixte Heilquelle" wird am Samstag, 17. Januar, um 20 Uhr nochmal im Bürgerhaus in Mörlenbach aufgeführt. Für diesen Termin gibt es noch Eintrittskarten bei der Bäckerei Brehm in Reisen, Mörlenbach und Rimbach sowie bei den Gasthäusern "Zum Weinkeller" und "Zum Grünen Laub" in Ober-Mumbach.

Artikel vom: 14.01.2015

Pressebericht 2014 Odenwälder Zeitung

Unser Bild zeigt (von links): Anna Kühlwein, Majda Dörsam und Ute Schütz. Bild: Kopetzky

Theater: Laienschauspieler der SKG Ober-Mumbach überzeugen durch ihre Professionalität / Zuschauer kommen aus der ganzen Region

Anekdoten aus dem Wartezimmer

Von unserem Mitarbeiter

Mathis Römer

Ober-mumnach. Die Theatergruppe der SKG Ober-Mumbach ist durch seine vielseitigen Stücke bekannt geworden. So brauchten die Schauspieler des Vereins am vergangenen Wochenende kaum mehr als eine Bühne und ein paar Requisiten, um die Zuschauer den Abend lang zu unterhalten. „Jubel, Trubel, Eitelkeit“ hieß das Stück dieses Jahr und sollte diesesmal wieder für viel Heiterkeit im Publikum sorgen. Schon im Vorjahr hatte die Theatergruppe überzeugen können, und für viele Menschen aus der gesamten Region ist die jährliche Vorführung zu einem Termin im Kalender geworden, den sie nicht verpasssen wollen. Besonders ist jedes Mal, dass es keine klassischen Haupt- und Nebenrollen gibt, jede Rolle hat einen ähnlich großen Anteil am Gesamtgeschehen.

Schauplatz für das Stück war in diesem Jahr das Wartezimmer der Schönheitsklinik Schwanensee, welche von äußerst extravaganten Persönlichkeiten besucht wird. Der Chefarzt ist zurzeit außer Haus und seine Vertretung, Doktor Roland Meister (gespielt von Dieter Hartmann) gewöhnt sich langsam an seinen neuen Posten an der Spitze der Klinik und freut sich schon auf seine Beförderung zum Chef. Da kommt es ihm sehr gelegen, dass gerade sehr renommierte und reiche Kunden auf eine Überholung ihrer Problemzonen warten. Jedoch muss er sich zuerst um die Bitte eines alten Bekannten kümmern, den er unkenntlich machen soll.

Letzte Rettung: Eine OP Moritz, so der Name der Bekanntschaft, verdient sich sein Geld mit Heiratsbetrug, hat sich aber bei seiner letzten Partie, einer jungen Millionärstochter, verschätzt und hat nun die Auftragsmörder ihres Vaters am Hals. Der Doktor hat gleich ein paar Vorschläge, was man da machen kann und schreitet sofort zur Tat. Derweil lernt der Zuschauer die bodenständige, ehemalige Metzgerin Rosa kennen (gespielt von Ute Schütz), die durch einen Lottogewinn zur Millionärin geworden ist und ihre überschlüssigen Pfunde loswerden will, um ein neues Leben anzufangen.

Kurz darauf ist Moritz auch schon fertig operiert, hört vom Reichtum Rosas und wittert sofort leichte Beute. Die wegen ihrer Figur verunsicherte Rosa springt sofort auf den falschen Charme des Heiratsschwindlers an.

Eine Frau anderen Kalibers hingegen ist die eitle Adelige Herlinde von Hohenstein (gespielt von Anna Matzjewska). Sie hat sich vor kurzen einer Brustvergrößerung unterzogen und erholt sich nun in der Klinik. Um ihr Äußeres mit den Worten der Arzthelferin Karin Kehrer wiederzugeben: „Die braucht mit dem Holz vor der Hütte keinen Airbag mehr im Auto.“ So bekommt die Adelige zu ihrem Obstsalat auch nur Bananen und Äpfel: „Melonen hat sie nämlich schon“.

Mindestens genauso eitel ist auch die Künstlerin Kunigunde von Kaienberg (gespielt von Fanny Schütz), die sich für eine Gala auf Vordermann bringen lassen will. Jedoch begeistern ihre Werke, die sie in einer inspirierten Phase im Wartezimmer kreiert, höchstens Frau von Hohenstein – zugegeben – es ist schwer sich für einen Blumentopf auf einem Stuhl zu begeistern.

Jede Menge Situationskomik Hierbei sei angemerkt, wie selbstverständlich die Schauspieler eine in diesem Rahmen selten gesehene Professionalität an den Tag legten. Durch ihre überzeugenden Schauspielkünste rundeten sie das Erlebnis für den Zuschauer ab, der die zahlreichen Wortwitze und die Situationskomik so mit noch mehr Gelächter würdigen konnte.

Es könnte ja alles so schön sein, besonders für Moritz, der Rosa schon so weit um den Finger gewickelt hat, dass ihr Geld ihm schon zum Greifen nahe erscheint. Doch wäre ein Theaterstück der SKG kein echtes Theaterstück, wenn es nicht wenigstens etwas chaotisch zuginge. Und genauso kommt es auch, aber es soll hier nicht zu viel verraten werden.

Wer erfahren will, warum Moritz Engel auf einmal erschrickt und in einen italienischen Slang verfällt, warum die Verlobte des Doktors der Adeligen Abführmittel in den Champagner schüttet und warum die Künstlerin auf einmal anfängt, die Klinik zu putzen, der kann sich das Stück am 18. Januar im Mörlenbacher Bürgerhaus ansehen. Respekt gebührt den Schauspielern, die es Jahr für Jahr schaffen, sich neue, originelle Stücke anzueignen. Das Stammpublikum hat sicherlich auch dieses Mal neue Mitglieder hinzubekommen.

Ein weiteres Mal wird das Stück in Mörlenbach im Bürgerhaus, Schulstraße, aufgeführt. Termin: Samstag, 18. Januar, 20 Uhr. Der Kartenvorverkauf läuft bei der Bäckerei Brehm in Reisen, Mörlenbach und Rimbach sowie bei den Gasthäusern „Zum Weinkeller“ und „Zum Grünen Laub“ in Ober-Mumbach.

Presseberichte 2014 Weinheimer Nachrichten

Die Verwirrungen und Verwicklungen in einer Schönheitsklinik standen Pate für das gezeigte Stück „Jubel, Trubel, Eitelkeit“. Bild: Schilling

Laientheater: Theatergruppe der SKG Ober-Mumbach zeigt in KSV-Halle Hemsbach das Stück „Jubel, Trubel, Eitelkeit“ von Winnie Abel / Komödie begeistert Zuschauer

Kurioses aus der Schönheitsklinik

Hemsbach. Fettabsaugungen, Liftings und Brustvergrößerungen – bei der Theatergruppe der SKG Ober-Mumbach dreht sich dieses Jahr schon zum vierten Mal alles ums Thema Schönheitsoperationen. Denn die Gruppe inszeniert die Komödie „Jubel, Trubel, Eitelkeit“ von Winnie Abel.

Dafür verwandelten sie am vergangenen Wochenende die Bühne der Hemsbacher KSV Halle in die „Schönheitsklinik Schwanensee“, die zum Schauplatz einer witzigen Verwechslungsgeschichte wurde. Nachdem der Heiratsschwindler Moritz Engel (Marc Schmitt) bei der Tochter des Würstchenkönigs aufgeflogen ist, flüchtet er sich in die Schönheitsklinik seines alten Freundes Dr. Roland Meister (Dieter Hartmann). Dort möchte er unkenntlich operiert werden, damit seine Verflossene und ihr Vater ihn nicht mehr erkennen können.

Schräge Künstlerin triff Adelige In der Klinik tummelt sich derweilen alles, was Rang und Namen hat. Die schräge Künstlerin Kunigunde von Kaienberg (Fanny Schütz), die adelige Witwe Herlinde von Hohenstein (Anna Maciejewska) und die adipöse Lottogewinnerin Rosa Schultze (Ute Schütz).

Mit dem Prestige erhofft sich der skrupellose Schönheitschirurg Roland Meister seine Karriere zu beschleunigen und endlich zum Chefarzt ernannt zu werden. Dann wäre er auch endlich die lästige Krankenschwester Karin Kehrer (Anna Kühlwein) los. Doch dieser Plan droht nach hinten loszugehen, als er bei einer OP die Nase der hysterischen Künstlerin verpfuscht und diese daraufhin im wahrsten Sinne des Wortes durchdreht.

So schmiedet der Schönheitschirurg den Plan die Künstlerin umzubringen und stiehlt der Polizistin Astrid Sacher (Sigrid Deck) ihre Waffe. Doch er schafft es nicht und so kommt heraus, dass der vermeintliche Star-Chirurg nicht einmal einen Doktortitel besitzt.

Die Verlobung platzt Dramatisch: Seine Verlobung mit der Assistenzärztin Sabrina Sacher (Majda Dörsam) platzt und er wird festgenommen. Der Heiratsschwindler Moritz Engels wittert indes seine Chance und wickelt die dickliche Lottogewinnerin um den Finger. Als jedoch plötzlich die Tochter des Würstchen-Königs, Tilly König (Denise Becker) auftaucht, geht es drunter und drüber. Der Heiratsschwindler, der zu diesem Zeitpunkt schon operiert wurde, gibt sich als Italiener aus und versucht, der Lottogewinnerin eine große Geldsumme aus den üppigen Rippen zu leiern. Doch auch er hat kein Glück und kann sich durch eine Verwechslung gerade noch aus der Schönheitsklinik fliehen.

Beim Publikum kam die liebevolle Inszenierung der Theatergruppe gut an. Bei Witzen, wie „Fünf Prozent der Frauen sind mit ihrem Arsch zufrieden und froh, dass sie ihn geheiratet haben“, lachten die Zuschauer herzhaft mit. Innerhalb von drei Monaten und nach insgesamt 30 Proben war das gut zweistündige Stück entstanden. „Es hat Spaß gemacht immer wieder zu spielen und jeder hat sich perfekt in seine Rolle eingefunden und einen eigenen Charakter kreiert, ohne dass wir irgendetwas vorgeben mussten“, betonte Ute Schütz.

Mit Leidenschaft gespielt „Bei der Generalprobe haben wir uns wieder kaputtgelacht. Man könnte ja denken, dass nach vier Aufführungen eine gewisse Routine eingekehrt sei, aber das ist nicht so“, sagt Schütz.

Auch das Publikum spürte, dass die Schauspieler mit viel Leidenschaft bei der Sache waren und bei kleinsten Texthängern lachten die Darsteller einfach direkt auf der Bühne die Patzer weg.

Souffleur Uli Dörsam hatte trotzdem kaum etwas zu tun und auch beim Techniker Michael Wegerle lief alles glatt.

Die Zuschauer bedankten sich mit einem begeisterten Applaus beim gesamten Ensemble für die gelungene Aufführung. soe

Pressebericht 2013 Odenwälder Zeitung

Szenen aus dem Bestattungsinstitut: Die Theatergruppe der SKG Ober-Mumbach setzt sich mit ihrem aktuellen Stück „Chaos im Bestattungshaus“ mit einem ernsten Thema auseinander – sehr zur Freude des Publikums. Bild: Gutschalk

SKG Ober-Mumbach: Theatergruppe setzt sich mit einem makaberen Thema auseinander / „Chaos im Bestattungshaus“ wird am Samstag erneut aufgeführt

Todsicherer Spaß mit falscher Leiche

ober-mumbach. Mit einem etwas makaberen Thema setzte sich die Theatergruppe der SKG Ober-Mumbach bei der Premiere des Stücks „Chaos im Bestattungshaus“ auseinander – und bescherte damit den Zuschauern ein todsicheres Vergnügen.

Wie verhält man sich als Chef eines schlecht laufenden Bestattungsinstituts, wenn endlich die erhoffte Kundschaft mit dem heiß ersehnten Auftrag eintrifft? Soll man sich über den Tod eines Mitmenschen freuen, hat man Beileid mit den Angehörigen? Diesen Spagat muss die Familie des Bestatters „Speck“ durchstehen, als endlich die Frau eines reichen Fabrikleiters aus der Umgebung mit der Nachricht, ihr Gatten Udo Kemp (Mark Schmitt) sei verstorben, eintrifft. Die Todesursache des Mannes sorgte unter den Zuschauern gleich zu Beginn für Heiterkeit. Denn beide hatten sich an dem Körper des Partners erfreut, nach einiger Zeit jedoch fiel der Ehefrau (Majda Dörsam) auf, dass ihr Mann noch schlaffer als sonst dalag, so wandte sie sich direkt an den Bestatter, um ihrer besseren Hälfte ein angemessenes Begräbnis zu verschaffen. Dem Zuschauer wurde dabei ein bemerkenswertes Bühnenbild geboten. Mit dem Auge fürs Detail hatte die Theatergruppe ein Bestattungsinstitut nachgebaut, echte Särge und Urnen gehörten zum Inventar, was für eine etwas makabere, aber realistische Atmosphäre sorgte.

Während Bestatter Gerd Speck (Dieter Harfenmann), zusammen mit seinem Sohn Paul (Steffen Loser), und seiner fragwürdigen, vom Tod faszinierten Freundin Melanie (Denise Becker), die Leiche abholen, sieht sich Verona Speck (Ute Schütz) mit einem weiteren Problem konfrontiert: Das seit langer Zeit schlecht laufende Bestattungsinstitut hat Schulden bei der Sargschreinerei und nun taucht die Gerichtsvollzieherin Stecklüde (Anna Kühlwein) auf, die das fällige Geld eintreiben will. Mit List und Tücke gelingt es ihr aber, der Beamtin einen Kaffee mit einem Schuss Rum zu verabreichen, sodass diese fürs Erste außer Gefecht gesetzt ist.

Mit ganz anderen Schwierigkeiten kämpft allerdings Gerd, der feststellen muss, dass die vermeintliche Leiche ganz und gar nicht so tot ist, wie zunächst vermutet. Er hatte sich nur tot gestellt, um seiner Frau zu entkommen und sich in die Schweiz abzusetzen. Kurzerhand bittet er deswegen den Bestatter um Hilfe, ihn bei der Aktion zu unterstützen – natürlich nicht ohne eine anständige Belohnung zu versprechen, die alle Schulden des Bestattungsinstituts decken würde.

Von nun an war die Aufmerksamkeit des Zuschauers gefragt, denn es folgte eine Intrige nach der anderen, die Ereignisse überschlugen sich und wer nicht aufpasste, der wunderte sich vielleicht, warum eine Nudistin (Anna Maciejewska) auf der Bühne ihre Grundsätze verteidigen muss, während auf einmal Ludwig Heller, einer der Mitarbeiter des Verstorbenen (Manfred Rieger), als Leiche auf der Bühne liegt. Oder warum eine verbitterte Ehefrau mit der weiteren Affäre ihres Mannes, Rita (Marina Metzger) streitet.

Die Umsetzung dieser verzwickten Komödie war ein großes Wagnis für die Theatergruppe, denn das Stück tanzte – verglichen mit den Stücken aus den Vorjahren – ziemlich aus der Reihe. Wie das Publikum auf den sehr direkten und makabren Umgang mit dem Tod reagieren würde, war man sich zuvor nicht sicher – doch die Rechnung ging voll auf. „So einen langen Applaus hatten wir nicht erwartet“, sagte Renate Schreinemacher, die selbst im Vorstand aktiv ist. „Viele der Zuschauer kamen von ziemlich weit her, um sich das Stück anzusehen“. Tatsächlich kamen viele der Gäste nicht nur aus Mumbach, was für das Renommee der Schauspieler spricht. maro

Wen es interessiert, wer denn nun wirklich tot ist und wer nicht, wer mit wem eine Affäre hat und wie viel Alkohol eine Gerichtsvollzieherin verträgt, der kann sich am kommenden Samstag im Bürgerhaus in Mörlenbach, Schulstraße, um 20 Uhr auf einen heiteren Abend freuen, denn dort wird das Stück zum dritten und letzten Mal aufgeführt.

Presseberichte 2013 Weinheimer Nachrichten

Der vermeintliche Tote ist putzmunter: Chaos im Bestattungshaus lautet der Titel eines Theaterstücks, das die SKG Ober-Mumbach am Wochenende in der KSV-Halle in Hemsbach aufführte. Bild: Gutschalk

Aufführung: SKG Ober-Mumbach zeigt in der KSV-Halle in Hemsbach das Theaterstück „Chaos im Bestattungshaus“ / Zwei Aufführungen, viele Gäste, großer Applaus

Das pralle Leben kommt nach dem Tod

Hemsbach. Ruhe in Frieden? Von wegen. Dass es auch nach dem Tod noch turbulent zugehen kann, zeigte die Theatergruppe der Sport- und Kulturgemeinde (SKG) Ober-Mumbach am Wochenende in der KSV-Halle in Hemsbach. Mit ihrem Theaterstück „Chaos im Bestattungshaus“ schlug die Gruppe in diesem Jahr eine völlig neue Richtung ein und begeisterte damit Jung und Alt.

Eine verworrene Geschichte, gepaart mit einer guten Prise schwarzem Humor – dies ist die Mischung des neuen Stücks der Theatergruppe des SKG Ober-Mumbach. Zahlreiche Zuschauer lockte es am Samstag- und Sonntagabend in die KSV-Halle, um dem Schicksal von Familie Speck zu lauschen. Denn um diese steht es zu Beginn des Stücks alles andere als gut. Gerd Speck, Familienvater und Inhaber eines Bestattungsunternehmens, mangelt es einfach an Aufträgen. Mit Gerichtsvollzieherin Stecklüde im Nacken belastet die Familie eine schwere finanzielle Krise. Als Udo Kemp das Zeitliche segnet, scheint dies ein Lichtblick am Horizont zu sein.

Ein unmoralischer Plan Doch weit gefehlt. Denn als Gerd den vermeintlich Toten für das Begräbnis vorbereiten will, ist dieser auf einmal wieder putzmunter und unterbreitet ihm seinen unmoralischen Plan. Um seiner Ehe zu entkommen, täuschte Udo seinen Tod vor, um in der Schweiz ein neues Leben beginnen zu können. Aus Sorge um seine Familie geht Gerd schließlich auf einen Pakt ein – für eine erhebliche Summe Geld soll er eine falsche Bestattung inszenieren.

Doch schon bald darauf ist der Teufel im Bestattungsunternehmen Speck los. „Chaos im Bestattungshaus“ macht seinem Titel alle Ehre. Verworrene Handlungsstricke und skurrile Charaktere machen das Theaterstück zu einem rasanten und lustigen Erlebnis für den Zuschauer. Seien es die Geliebten von Udo Kemp, die auf seine Frau treffen, ohne zu wissen, dass alle denselben Mann lieben, oder der Sohn der Specks, der den vermeintlich toten Udo mit auf eine seiner Gothic-Treffen nimmt – das Stück hält viele Überraschungen bereit und schürt die Neugier der Zuschauer.

„Wir wussten, dass das Theaterstück eine Herausforderung für uns sein wird. Es war stets eine Gratwanderung, den Geschmack des Publikums zu treffen“, erklärte Ute Schütz, die seit 21 Jahren die Leitung der Theatergruppe innehat und selbst ihm Stück als Verona Speck zu sehen war. Das Wagnis zahlte sich aus. Das Publikum, das die KSV-Halle bis auf den letzten Platz besetzt hatte, belohnte die Gruppe mit großem Gelächter und viel Applaus. Sympathieträger war dabei auch der unscheinbare Gehilfe Ludwig, der schließlich mit Udos Geliebten Rita anbandelt.

Auch das überraschende Ende fand großen Zuspruch. So wird der Schwindel letztendlich nach langer Geheimnistuerei aufgedeckt und Udo fällt den Handtaschen seiner vielen Frauen zum Opfer. „Exodus“ heißt das Urteil von Gerd Speck und damit auch das Schlusswort eines innovativen Theaterstücks. „Der Abend war wirklich toll. Ich habe Tränen in den Augen gehabt vor Lachen“, lobte ein Zuschauer und bestätigte damit die positive Resonanz des Publikums. alin

Presseberichte 2006

Wenn die Frauen auf die Ziegen setzten...bleibt kein Auge trocken:

Am vergangenem Samstag öffnete sich in der SKG-Halle in Ober-Mumbach der Vorhang zur Premiere des neuen Stücks der Theatergruppe der SKG Ober-Mumbach "Der Landfrauenausflug oder Blouß koa Gaas". Bestens unterhalten fühlten sich die Zuschauer von der kuriosen Handlung. Mit jeder Menge Komik und spitzen Pointen wurden die Lachmuskeln gewaltig strapaziert. Zum Stück: Der Bauer Franz (Manfred Rieger) hat bei seiner herrschsüchtigen Bäuerin Margert (Daniela Berghegger) nichts zu lachen. Auch Tochter Rosi (Sabrina Schmitt), die einfältige Magd Kathrin (Ute Schütz) sowie der mit Wohnrecht ausgestattet Knecht Paul (Wolfgang Wegerle) leiden schwer unter dem Regiment der Bäuerin. Die Frauen des Ortes haben beschlossen, gegen den Willen der Männer, eine Ziegengenossenschaft zu gründen, da Ziegenmilch gesünder sei und besser bezahlt würde. Aus diesem Grunde beschließen die Landfrauen, federführend die Bäuerin, ihre Freundinnen Wilma (Marina Metzger) und Monika (Sigrid Deck), die Bildung der Genossenschaft. Sie wollen sich bei einem Ausflug über Ziegenhaltung informieren und eine Landwirtschaftsaustellung besuchen, um für ihre Ziegen einen Bock zu besorgen. Doch bevor Magret, die Bäuerin abreisen kann, hat sie noch einige Auseinandersetzungen mit dem Viehhändler Jakob Viehhuber (Marco Kadel) sowie den Verehrern ihrer Tochter Rosi Felix (Marc Schmitt) und Toni (Uwe Schmitt).

Während der Abwesenheit der Bäuerin überschlagen sich die Ereignisse: Felix und Toni überbieten sich dabei, die Gunst Rosis zu erwerben. Felix besticht den Knecht Paul und Toni die einfältige Kathrin, damit diese technische Pannen herbei führen, und die Junggesellen bei den Reperaturen in der Nähe der Angebeteten sein konnten. Als die Bäuerin aus dem Urlaub zurückkommt, ist sie wie umgewandelt: sie umgarnt ihren Mann und überhäuft ihn mit Liebkosungen - etwas, das der Bauer Franz in seiner Ehe noch nie erlebt hat. Die Geschichte steuert ihrem Höhepunkt entgegen. Wer erfahren will, wie dieser aussieht, der hatte am Samstag, 4. Februar, um 20 Uhr im Bürgerhaus in Mörlenbach die Gelegenheit, sich über den Ausgang des Stückes zu informieren.

Quelle: Weinheimer Nachrichten, 2006

Presseberichte 2005

Turbulent-spritziger Dreiakter über Affären und Seitensprünge

Theatergruppe der SKG Ober-Mumbach überzeugt gleich mit zwei Aufführungen in der Hemsbacher KSV-Halle

Hemsbach. (G.J.) Die Welt des Volkstheaters ist die Welt der Klischees, da machte das Lustspiel „Seitensprünge", das gleich an zwei Abenden von der Theatergruppe der SKG Ober-Mumbach in der KSV-Halle in Hemsbach aufgeführt wurde, keine Ausnahme. Zum Glück, denn wie mit viel Witz und Würze die Mimen die nur scheinbar brav-bürgerlichen Archetypen in Ralf Kasparis Dreiakter verkörperten, das ließ die Theaterabende zu einer rechten Gaudi werden.

Es war aber auch ein Stück so recht nach dem Geschmack der Komödienstadelfreunde, in dem die ganze Schauspielgruppe Regie führte; auch das Bühnenbild, sprich das großzügige Esszimmer, wurde in Gemeinschaftsarbeit gestaltet. Das in Mundart gespielte Stück war dem Ensemble wie auf den Leib geschrieben, vor allem aber von den Laienspielern in typenstarker Maske in kräftigen Charakterfarben, dabei textsicher, mimisch und gestisch würzig und auch mit spürbarem Spaß an der Handlung dargeboten. Robert Dielmann vom Kraftsportverein (KSV) Hemsbach hatte den zweimal 300 Besuchern in der jeweils voll besetzten Halle nicht zu viel versprochen: Die neun Schauspieler gönnten dem Zwerchfell des Publikums kaum eine Verschnaufpause.

Die turbulent-spritzige Familiengeschichte nahm am üppig gedeckten Frühstückstisch der Familie Wagner ihren Lauf, bei dem sich Karin Wagner (Ute Schütz) als energisch-braves Eheweib präsentierte, das sich mehr und mehr als Turteltäubchen bei ihrem Seitensprung mit dem wesentlich jüngeren Liebhaber, dem Tierarzt Dirk Simon (Marco Kadel), mauserte. Die Liaison mit dem feurigen Liebhaber hielt sie streng geheim. Doch Tochter Melanie (Sabrina Schmitt), mit ihren 19 Jahren keineswegs eine Klosterschülerin, kam der Mutter bald auf die Schliche. Sie fand auch heraus, dass ihr werter Papa Markus Wagner (Marc Schmitt), ein nur vermeintlich verklemmt wirkender Lehrer, mit ihrer Deutschlehrerin eine nette Gespielin an der Hand hatte. Aber so lange er ihre Mutter nicht verlässt, hatte die Tochter nichts gegen diese Affäre. Mama Karin Wagner war zeitweise völlig aus dem Häuschen, weil sie fremdging und ihrer Tochter eigentlich sagen sollte, wie sie ihr Liebesleben gestalten soll. Die Mama stürzte dabei in eine Erkenntniskrise, da ihre Tochter ihr Fremdgehen völlig normal fand.

Für zusätzlichen Trubel sorgte der Möbel-Monteur Winkler (Uwe Schmitt), der ein angeliefertes Regal wegen der vertrackten Anleitung nur mit Hilfe eines russischen Wörterbuches aufbauen konnte und sich auch aufgrund der außerehelichen Affären im Hause Wagner nicht konzentrieren konnte. Ordnung kehrte erst wieder im Hause Wagner ein, als die tatkräftige und einfallsreiche Oma, Karins Mutter (Daniela Berghegger), sich einschaltete. Oma und Enkelin Melanie schmiedeten einen Plan, wie sie Melanies Eltern wieder zusammenführen können und wie sie gleichzeitig deren beiden „Gespusis" miteinander verkuppeln könnten. Oma staunte dabei nicht schlecht über die liberale Einstellung ihrer Enkelin Melanie: „Die Alten wollen sich halt austoben und die Jungen wollen Erfahrungen sammeln."

Den beiden Verschwörerinnen kam zustatten, dass Herr Löffler (Manfred Rieger) ihnen die Schlüssel zu seiner Wohnung anbot, weil er mit seiner Frau Urlaub auf Mallorca machte. Mit allerlei Tricks brachten es Oma und Melanie fertig, den Tierarzt und die Deutschlehrerin zu einem ausgiebigen Schäferstündchen in die sturmfreie Wohnung der Löfflers zu locken. Mama und Papa waren drüber so geschockt, dass sie wieder zu einem intakten Eheleben zusammenfanden. Ende gut, alles gut. Die Familie saß wieder einträchtig am Tisch und Karin hatte wieder ausgiebig Zeit, mit ihrer schrillen Freundin Rosi (Sigrid Deck) auf Shopping-Tour zu gehen. Bevor der Vorhang fiel, überraschte Tochter Melanie ihre Eltern mit der Ankündigung, dass sie ihnen ihren Freund Heinz-Rüdiger demnächst vorstellen wolle.

Am Ende rauschte der Beifallsturm so lange, dass Robert Dielmann einige Geduld brauchte, bis er seine Dankadresse an das Ensemble loswerden konnte. Großartig das Schlussdossier von Ute Schütz, mit dem sie ihre Mitspieler vorstellte. Herzlich bedankte sie sich bei Christine Wegerle (Maske), bei der Souffleuse Anja Wegerle sowie bei Bernhard Hirth, Wolfgang Wegerle und Michael Wegerle, die für eine tadellos funktionierende Technik sorgten.

Quelle: Weinheimer Nachrichten vom 25. Januar 2005

Presseberichte 2002

Von putzwütigen Frauen und Pantoffelhelden

Ober-Mumbacher Laienspieler begeistern mit Premiere von "Neschtflucht ins Schlamassel"

OBER-MUMBACH (crr) Trotz klirrender Kälte ließen es sich 250 theaterinteressierte Odenwälder nicht nehmen, sich am Samstag die "Neschtflucht ins Schlamassel" der Laienspielgruppe der SKG Ober-Mumbach anzuschauen. Das Lustspiel in drei Akten stammt von der Theaterautorin Renate Reuß und wurde von Ute Schütz als Spielleiterin mit dem Ensemble einstudiert. Die Regisseurin äußerte sich im Gespräch nach der Premiere bescheiden und verwies auf den Teamaspekt: "Eigentlich habe ich vor allem die Vorbereitung für unsere Theatergruppe gemacht, während der Proben haben wir dann gemeinsam Regie geführt".

Drei Monate lang wurde geprobt, anfangs zweimal in der Woche, kurz vor der Premiere jeden Abend. Die Mühe hat sich gelohnt. Das Premierenpublikum in Ober-Mumbach sparte nicht mit Applaus für die gekonnte Umsetzung des Dreiakters. Die Figuren wirkten sehr authentisch, nicht aufgesetzt, sondern natürlich. Dass das Stück in Ourewäller Platt" gespielt wurde, trug zur Authentizität der Figuren und zur Situationskomik entscheidend bei.

Die Geschichte dreht sich um die Emanzipation der jüngeren Generation von der Älteren. Sohn Michael Beck wird von seiner putzwütigen Mutter Adelheid noch wie ein Kleinkind behandelt. Deshalb nimmt er das Angebot von Onkel Willi an, in ein leeres Zimmer über seiner Werkstatt zu ziehen. Der Traum von den eigenen vier Wänden wird für Michael Beck schneller Realität als er erwartet hatte. Er genießt seine neue Freiheit mit Ausschlafen, Partys feiern und vor allem die staubsaugerfreie Zone fernab seiner Mutter. Gelegentlich flüchtet sich sogar sein Vater zu ihm, der völlig unter dem Pantoffel seiner Frau steht. Adelheid weiß. mit ihrer Jagd nach jedem Krümel. sogar den Männerfußballabend, zu ruinieren. Es sieht so aus, als habe Sohn Michael,im Gegensatz zu seinem Vater, den Schritt in die Freiheit geschafft.

Wenn da nicht Onkel Willi mit seinen zahlreichen Liebschaften wäre. Michael muss zahlreiche Verehrerinnenanrufe für Willi entgegennehmen. Es dauert nicht lange und eine der Gespielinnen Willis schläft ihren Rausch in Michaels Bett aus. Das führt zu allerhand Missverständnissen bei Michaels Freundin Geli und bei seiner Familie. Geli kämpft einen ähnlichen Kampf wie Michael. Auch sie will unabhängig vom Elternhaus ihr Erwachsenendasein entfalten und gibt In diesem Bemühen nicht auf, obwohl sich ihre Au-Pair-Stelle in England als Flop erwiesen hat.

Die Lage in Michaels wilder Junggesellenbude spitzt sich zu, als gleichzeitig eine zweite Geliebte von Willi auftaucht, sein Vater ihm einen Besuch abstattet und am Ende sogar noch, Mutter Adelheid mit dem Staubsauger anrückt.

Besonders humorvoll in ."Neschtflucht ins Schlamassel" ist die überzeichnete Darstellung traditioneller Männer-und Frauenwelten. Besonders bei den Putzorgien von Mutter Adelheid und ihrem Austausch mit Nachbarin Hilde über Flecken, Fleckentferner und wie ein Mann dressiert und zivilisiert werden kann, ernteten schallendes Gelächter. Ähnlich komisch geriet der Fußballabend der Männerriege Josef, Michael und Heiner, die versuchen, sich gemeinsam kleine Freiräume männlicher Wildheit gegen Adelheids Regiment zu erkämpfen, indem sie gemeinsam laut das Spiel kommentieren, die Couch voll krümeln und die Füße auf den Tisch legen. Die Ober-Mumbacher Theatergruppe verstand es in besonderer Weise den schrillen und extremen Charakteren des Stückes Leben einzuhauchen. Es wurde eine geschlossene Ensembleleistung geboten. Die Akteure bezogen sich in hervorragender Weise aufeinander, erwiesen sich als eingespieltes Team mit großer Spielfreude. Mit Fingerspitzengefühl kitzelten sie pointenreiche Stellen hervor, was vom Publikum mit reichlich Szenenapplaus quittiert wurde.

Weitere Aufführungen des Lustspiels "Neschtflucht ins Schlamassel" gibt es am 12. Januar um 20 Uhr in Ober-Mumbach in der SKG-Halle, am 19. und 20. Januar um 20 Uhr in Hemsbach und am 9. März um 18 Uhr in Löhrbach.

Quelle: SüPo vom 7. Januar 2002



Ein eingespieltes Darstellerteam

OBER-MUMBACH (crr) Beim neuen Stück der Ober-Mumbacher Laienspielgruppe wirkten folgende Darsteller mit: Die Rolle des Josef Beck spielte Wolfgang Weggerle. Als dessen Frau Adelheid Beck war Daniela Berghegger zu sehen. Den Bruder Willi Beck spielte Manfred Rieger. Den Sohn Michael Beck verkörperte Marc Schmitt. Als Nachbarin Hilde war Ute Schütz zu sehen, ihren Mann Heiner spielte Peter Kadel.

Die Tochter Geli wurde von Sabrina Lutz dargestellt. Die beiden Freundinnen von Willi Beck, Conny und Leni Mitterhofer, wurden von Daniela Kamuff und Sigrid Deck dargestellt. Lenis Freund wurde von Alexander Öttinger gespielt. Für die Maske zeichneten Dagmar Gehron und Alexandra Eisop verantwortlich. Die technische Leitung lag bei Jürgen Pieschel. Als.Souffleuse stand Christine Vollrath dem Ensemble zur Seite.

Quelle: SüPo vom 7. Januar 2002

Presseberichte 2001

Szenenstudium in Mallorca

Seit hundert Jahren Theater-Tradition in Ober-Mumbach

OBER-MUMBACH (drea) "Erst sind wir einmal zusammen nach Mallorca geflogen und dann haben wir so langsam angefangen" amüsiert sich Ute Schütz und erzählt von den "Vorbereitungen" der Laientheatergruppe der SKG Ober-Mumbach. Der Jahresausflug in den sonnigen Süden hatte seinen besonderen Grund: Das neue Theaterstück dreht sich nämlich um Touristen - und davon soll es auf Mallorca viele geben. Doch danach wurde es ernst: Im Oktober begannen die Leseproben und seit Dezember standen die Akteure bis zu vier Mal in der Woche auf der Bühne.

Drei bis vier Stunden investierten sie am Abend, probierten, experimentierten und arbeiteten gemeinsam an ihren Produktionen. Das ausgewählte Theaterstück wird von ihnen zuerst einmal übersetzt in Odenwälder Mundart. Einen Regisseur gibt es nicht. Jeder lässt seine Ideen einfließen, hilft an vielen Ecken und Enden tatkräftig mit und wenn es manchmal auch turbulent her geht dafür laufen alle Akteure auf der Bühne zu Hochform auf. Ein enormes Textpensum gehört dazu und mit einer ausgelassenen Spielfreude können die Akteure ihre Figuren schön zum Leben erwecken. Auch für den Bühnenaufbau und die Dekoration sind die Akteure selbst verantwortlich und nach so manchem alten Requisit wurde dafür auf dem heimischen Speicher und im Keller gestöbert. "Wir sind eine ganz tolle Gruppe, die super zusammen gewachsen ist, schwärmt Ute Schütz und verrät damit das Geheimnis des Erfolgs. Das Team zieht gemeinsam am Strang und jeder investiert eine Menge an Zeit und Energie. Diese Mischung aus Spaß am Spiel und Engagement hat sich bewährt immer wieder heißt es "ausverkauft", wenn die Laientheatergruppe ihr Publikum empfängt. Auch diesmal füllte sich die Halle sehr schnell und Vorsitzender Emil Schreinemacher stellte noch schnell ein paar Stühle mehr auf. Über 300 Zuschauer zählten zum Premierenpublikum und beim zweiten Mal wird die Halle bestimmt genauso voll.

Übrigens: In Ober-Mumbach hat das Theaterspiel eine langeTradition - schon vor 100 Jahren lud der Sängerbund zur "ersten theatralischen Abendunterhaltung verbunden mit Gesang und komischen Aufführungen" ein.

Quelle: SüPo vom 6. Januar 2001



Ein junger Gspusi im Doppelbett der Oma?

Szenenapplaus und Lachsalven bei Premiere der SKG-Laienspielgruppe - Zweite Aufführung am 13. Januar
OBER-MUMBACH (drea) "Des wird alles annerschd, wenn die erschde Geschd kumme" verkündet die resolute Bäuerin Irma Holzer (Daniela Berghegger) und damit beginnen die Irrungen und Wirrungen auf dem einstmals beschaulich Bauernhof auf Ober-Mumbachs Höhen. "A des sinnjo meehr" staunt der Knecht Johann (Wolfgang Wegerle) als er sein Zuhause unter der Rubrik "Urlaub auf dem Bauernhof" in der Zeitung entdeckte. Im schwarzen Anzug soll er auf einmal als Kofferträger fungieren. Für die Atmosphäre von Individual-Urlaub und frischer Landluft müssen sogar die Spinnweben hängen bleiben. Die Bäuerin überschlägt sich fast um ihren tiefsten Odenwälder Dialekt mit hochdeutsch schlauer Konversation zu ersetzen. Bei allem mischt auch die Oma Holzer (Ute Schütz) kräftig mit.

Ihre Alters-Wehwehchen sind schnell vergessen - schließlich würde sie gerne ihr Doppelbett mit einem jungen Gspusi teilen. In den siebten Himmel der Gefühle schwebt auch Tochter Ilse (Sabrina Lutz). Ihr Herz macht Sprünge, als der Gast Ferdinand Hecht (Marc Schmitt) ankommt und Flora und Fauna sich doch nicht als ihre Rivalinnen entpuppten. Auch das Ehepaar Schlüders (Peter Kadel und Sigrid Deck) ist von seinem rustikalen Zimmer und dem Giggelsgegrisch am frühen Morgen begeistert. Frau Schlüders entpuppt sich als Kosmetikberaterin und bringt die Bäuerin und die Oma auf Trapp. Ihre Maßnahmen zur Schönheitspflege lassen sogar beim Publikum die Pfunde purzeln - immer wieder kam es bei der Premiere des Theaterstücks "Theater auf der Küchenbank" zu Lachanfällen und großem Applaus. Als sich der letzte Gast - Nancy Miller (Danilea Kamuff) - im sexy Outfit als Madame Amour enthüllt, sind die Herren der Schöpfung aus dem Häuschen. Der Bauer schwänzelt um sie herum und versucht es gar mit gefährlichen Tricks, um zu später Stunde die grazile Fremde in der Nachtbar zu bewundern. Schließlich übernimmt die Bäuerin das Kommando und das starke Geschlecht wird bei ihrem Geschrei ganz klein. Nachbar Andreas (Alexander Öttinger) investiert gerne Zeit, um mit dem Feldstecher das Treiben auf Nachbars Hof zu beobachten. Man nehme als Garant für den Lacherfolg eine bauernschlaue Oma, eine aufrechte Bauernfamilie sowie manch skurrilen Fremden. Doch die Zutaten allein sind noch kein Erfolgsrezept. Das Stück will auf der Bühne gespielt, besser gelebt werden, und das taten die Ober-Mumbacher an diesem Samstagabend. "Von Anfang bis zum Ende sind die Zuhörer toll mitgegangen und wir haben uns hier oben so richtig ausgelegt" amüsierte sich Ute Schütz - Oma und Leiterin der Lalentheatergruppe der SKG Ober-Mumbach in Personalunion. Tatsächlich scheint die Autorin Renate Reuß den sympathischen Schauspielern, die Rollen ihres Lustspiels "Theater auf der Küchenbank" förmlich auf den Leib geschrieben zu haben. Dass die richtigen sich kriegen, gehört zum Volkstheater dazu. Da wird verdreht, verwechselt, gelitten und geworben. Zum Ende geht's meist glimpflich aus und bei viel Wortwitz gibt es für die Zuhörer viel zu lachen. Die Laientheatergruppe der SKG Ober-Mumbach begeisterte das Premierenpublikum mit ihrer mitreißend gespielten spritzigen Komödie. Der Szenenapplaus verriet es immer wieder - die Darsteller haben sich teils selbst übertroffen. Ob die Oma auch noch einen Liebhaber abkriegt, sei nicht verraten, denn das "Theater auf dem Küchentisch" kommt noch ein zweites Mal zur Aufführung.

Nach dem Auftakt mit den"Weihlinger Buben" und Dirigent Helmut Pecha wird Ralf Kadel auch am Samstag (13.) um 20 Uhr wieder in der SKG Halle "Vorhang auf" verkünden. Dann wird der Akkordeon-Club Ober-Mumbach unter Leitung von Kurt Kramer den Abend mit gestalten und die SKG Aktiven werden wieder die Bewirtung übernehmen. Auch dann sind Dagmar Gehron und Alexandra Eisop (Maske) sowie Jürgen Pieschel (Technik) wieder die Akteure im Hintergrund. Und Souffleuse Christine Vollrath darf sich zu den Arbeitslosen zählen - die Theaterspieler beherrschen ihr Metier.

Quelle: SüPo vom 6. Januar 2001